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Buy british – Sieg der Tories als Befreiungsschlag für britische Aktien

Mit der absoluten Mehrheit der konservativen Tories mit Boris Johnson an der Spitze ist eines klar: Der Brexit wird kommen, und zwar mit hoher Sicherheit spätestens am 31. Januar 2020! Und so paradox es auch klingt: diese Tatsache ist die beste, die dem britischen Aktienmarkt seit langem, konkret seit drei Jahren, passieren konnte. Denn mit der Entscheidung der britischen Wähler werden die Unternehmen in Großbritannien von der Fessel der Unsicherheit befreit, die sie seit dem Brexit-Votum im 2016 gelähmt hat. Mit der Wahl bekommt das Vereinigte Königreich nun eine starke Regierung, die voll handlungsfähig ist und dieses als allererstes mit einem kontrollierten Austritt aus der Europäischen Union Ende Januar unter Beweis stellen kann und auch wird.

Neben der Klarheit über den Brexit kommt jetzt aber auch eine hohe fiskalpolitische Fantasie in den Markt. Seit der Krise im Jahr 2009 hat die britische Regierung einen der härtesten Sparkurse in Europa durchgesetzt. Diese Phase dürfte mit dem gestrigen Wahltag vorerst beendet sein. Die Tories haben im Wahlkampf mit einem massiven Ausgabenprogramm geworben. Wir gehen davon aus, dass sie dieses nun umsetzen wird. Auch weil es jetzt eine massive Erhöhung der Staatsausgaben braucht, um ihr Versprechen einzulösen, dass der Brexit nicht zu einem wirtschaftlichen Absturz führt. Das Wahlprogramm sieht unter anderem einen Verzicht auf eine Erhöhung der Einkommen- und Mehrwertsteuer bei gleichzeitigen Milliardeninvestitionen in die Kinderbetreuung, in das Gesundheitswesen und die Umweltpolitik vor. Über die Finanzierung ist wie so oft allerdings noch nicht viel bekannt. Wir gehen hier aber mal vom Weg des geringsten Widerstandes aus, der Ausweitung der Defizite.

Zusammen mit dem Ende der politischen Hängepartie der vergangenen drei Jahre in London wird so erhebliches Potenzial für britische Unternehmen, aber auch das britische Pfund freigesetzt. Vor allem Firmen, die von einer stärkeren Binnennachfrage profitieren, die so genannten „Domestic Stocks“, dürften nun wieder verstärkt in den Fokus der Investoren rücken, die aufgrund der jahrelangen Unsicherheit in britischen Aktien unterinvestiert sind. Gepaart mit der Fantasie eines in Zukunft wieder steigenden britischen Pfunds profitiert ein Anleger damit gleich in doppelter Hinsicht.

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