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High hopes

Eine Zusammenfassung unserer Researchpublikation ‚Makro & Märkte Jan./Feb. 2017

  • Ungeachtet aller struktureller Probleme erfährt die globale Konjunktur  derzeit einen spürbaren zyklischen Aufschwung. Ursache dafür sind zum einen die sich einstellenden positiven Effekte der ultraexpansiven Geldpolitik in den USA und Europa, während die Emerging Markets zum anderen von der Stabilisierung der Rohstoffpreise profitieren. Während in den letzten Jahren die Prognosen für das globale Wachstum stetig nach unten revidiert wurden, könnte dieses Jahr das globale Wachstum die Erwartungen von derzeit 3,4% (IWF-Schätzung vom Januar 2017) übertreffen.
  • An den Aktienmärkten haben die Bewertungen allerdings Niveaus erreicht, welche die verbesserte Wachstumsperspektive bereits weitgehend reflektieren. Dies gilt insbesondere für die USA; hier besteht zudem ein Risiko, dass die hohen Erwartungen an die wachstums-freundliche Politik der neuen Administration enttäuscht werden. Zudem sind weitere Zinserhöhungen der Fed ein potenzielles Risiko. In Europa ist hingegen die Bewertungsperspektive günstiger einzuschätzen. Zudem gibt die EZB unverändert Rückenwind und die politischen Risiken – insbesondere im Zusammenhang mit der Wahl in Frankreich – werden u. E. überschätzt. In den Emerging Markets hält die Unterstützung durch die Stabilisierung der Ölpreise weiterhin an, allerdings bleiben für Lateinamerika und Asien sowohl ein weiteres Erstarken des USD sowie mögliche protektionistische Maßnahmen der neuen US-Administration ein Risiko.
  • Für unsere Portfolien bedeutet dies mehr eine Anpassung der regionalen Risikoverteilung als eine Anpassung der Risikoauslastung.  Diese bleibt weiterhin leicht über dem neutralen Bereich. Allerdings erhöhen wir auf der Aktienseite unser Exposure in Europa zulasten des US-Marktes. Damit einher geht eine Reduktion des Exposures des USD.
  • In Europa konzentrieren wir uns auf den Euro-Kern, wobei neben Deutschland Frankreich als Investitionsmarkt aufgenommen wird. Im UK bauen wir unser Exposure hingegen ab – Ursache sind die sich abzeichnenden schwierigen Brexit-Verhandlungen sowie die fundamental schwache Position des Pfundes. An den Aktienmärkten der Emerging Markets konzentrieren wir unser Exposure auf Osteuropa, das Exposure in Lateinamerika wird ebenfalls liquidiert.
  • EZB-Präsident Draghi hat auf der Pressekonferenz am 19. Januar bestätigt, dass die EZB trotz des (temporären) Anstiegs der Inflation konsequent an ihrem im Dezember verabschiedeten Programm, d.h. einer Verlängerung von QE bis mindestens Ende 2017, festhalten wird. Damit sollte die Entwicklung am Bund-Markt weiterhin durch eine Versteilerung der Kurve sowie eine Outperformance von inflationsindexierten Anleihen ggü. konventionellen Anleihen gekennzeichnet sein.
  • Innerhalb unserer Rentenallokation bevorzugen wir unverändert Corporate Bonds ggü. Staatsanleihen. Im Umfeld einer anhalten Wachstumserholung sowie steigender Überschussliquidität bleiben Carry und Roll-Down wichtige Performancetreiber für Rentenportfolios. Innerhalb des Corporate-Segmentes sind Financials u. E. ebenso attraktiv. Zwar werden diese nicht durch die EZB angekauft, aber die in den letzten Monaten zu beobachtende Versteilung der Zinsstrukturkurve unterstützt diesen Sektor. Für die €-Peripherie bleiben mit der Verlängerung des EZB-QE-Programmes die Rahmenbedingungen recht günstig, da eine neuerliche Diskussion über eine Rückführung des Programms nicht vor dem Herbst aufkommen sollte. Wir erhöhen unsere Ertragserwartung moderat, meiden aber hier – ebenso wie im €-Kern – lange Laufzeiten.
  1. Januar 2017, Dr. Eckhard Schulte

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Author

Leiter Portfoliomanagement & Vorstand

Veröffentlicht am 25. Januar 2017