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Fed bleibt Taktgeber der Märkte

Die Zusammenfassung unserer Research-Publikation „Makro & Märkte“ April/Mai 2016:

In den letzten Wochen haben sich mit der Erholung des Ölpreises, einer
abwartenden Haltung der US Fed hinsichtlich zukünftiger Zinserhöhungen
und einer Stabilisierung der Konjunktur in China die Risiken für die globale
Wirtschaft deutlich reduziert
. Dies hat zu einer spürbaren Aufwärtsbewegung
an den Kapitalmärkten geführt, wobei die zuvor stark underperformenden
Märkte der Emerging Markets besonders profitieren konnten.

Während die Erholung des Ölpreises u. E. nachhaltig ist und eine
strukturelle Verbesserung im Ausblick für die energieexportierenden
Volkswirtschaften darstellt, ist der Rückenwind durch die abwartende
Geldpolitik der Fed vermutlich temporär. Im Sommer wird die US-Inflation
weiter ansteigen, so dass die Fed in diesem Jahr eine weitere
Zinserhöhung vornehmen sollte. Allerdings erwarten wir diese erst in der
zweiten Jahreshälfte, so dass in den nächsten Wochen der geldpolitische
Rückenwind erhalten bleibt. Sorgen bereitet hingegen der unverändert
verhaltene Ausblick für die Entwicklung der globalen Unternehmensgewinne
sowie die hohen Aktienmarktbewertungen in den USA.

GPIM sieht folglich nach wie vor ein herausforderndes Umfeld an den
Kapitalmärkten, welches durch das Entstehen von selektiven Chancen
anstelle einer breiten Entlohnung des Eingehens von Risiko
gekennzeichnet ist. Wichtiger ‚Taktgeber‘ für die Marktentwicklung bleibt
die US Notenbank. Für unsere Portfolioausrichtung bedeutet dies, dass
wir unverändert eine leicht defensive Ausrichtung wählen.

Chancen sehen wir Im Aktiensegment vor dem Hintergrund absolut und
relativ günstiger Bewertungen im Euro-Kern (DAX); hier stocken wir unser
Exposure leicht auf. Ebenso allokieren wir die Emerging Markets, wobei
Osteuropa unser bevorzugter Markt ist. In den USA bleibt unsere
defensive Allokation erhalten
, ebenso wie unverändert ein Teil der
Aktienquote in Goldminenproduzenten investiert ist.

Das UK wird wegen der Unsicherheit über den ‚Brexit‘ weiterhin nicht
allokiert.

Japan überzeugt fundamental immer weniger. Die Konjunktur neigt
erneut zur Schwäche und die Geldpolitik der BoJ wirkt zunehmend
kontraproduktiv. Zudem sollte die Mischung aus expansiver Geld- und
Fiskalpolitik den Yen schwächen, so dass Verluste über die Währungsseite
drohen. Zwar könnte eine Aufstockung des Aktien-ETF Kaufprogrammes
durch die BoJ den Markt nochmals kurzfristig beflügeln, höhere Kurse
nutzen wir aber zum Abbau der Positionen.

An den Anleihemärkten bleibt das Umfeld herausfordernd. Von der EZB
sind in den nächsten Monaten lediglich im Falle einer starken Aufwertung
des Euro oder eines globalen Konjunktureinbruchs neue
Lockerungsschritte zu erwarten. Für die klassischen Staatsanleihenmärkte
ergeben sich somit kaum noch Ertragsperspektiven. Inflationsindexierte
Anleihen sollten ggü. konventionellen Bonds weiterhin bevorzugt werden.
Die peripheren Märkte bleiben zwar aufgrund des Carry bzw. Roll-Downs
und der EZB- Unterstützung attraktiv, in Italien bleibt aber die Lage im
Bankensektor ein Belastungsfaktor. Wir ziehen derzeit Spanien ggü. Italien
vor.

Der Fokus der Investoren sollte sich vermehrt auf den Markt für
Unternehmensanleihen
richten, welcher ab Sommer auch Zielmarkt des
EZB-Ankaufprogrammes sein wird. Trotz fortgeschrittener
Spreadkompression bleiben wir hier moderat positiv gestimmt, beziehen
aber auch Senior Financilas in unsere Allokation mit ein. Der europäische
High Yield Markt sollte von den Abstrahleffekten der EZB-Käufe
profitieren, so dass wir hier unsere Ertragserwartung leicht erhöhen.

26. April 2016, Dr. Eckhard Schulte

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Author

Leiter Portfoliomanagement & Vorstand

Veröffentlicht am 26. April 2016